Hallo meine Lieben!
Heute gibt es den letzten Teil zu
dem ausführlichen Thema Hufrehe. Bei weiteren Fragen, stehe ich euch gern
zur Verfügung.
„Die richtige Pferdefütterung bei Hufrehe ist ein entscheidender Faktor zur Regulation und Gesundung: Die Frage ist nur, welche Pferdefütterung ist bei Hufrehe eigentlich richtig?“
Inzwischen ist die Praxis der Fütterung bei Hufrehe
so, das Heu von Stund an mindestens 1 Stunde gewässert werden muss, das Mineralfutter … unbedingt gefüttert werden muss,
weil nur dieses die bei Hufrehe „lebenswichtigen“ Mineralstoffe und Spurenelemente in für das Hufrehe Pferd bioverfügbarer Form und speziell Hufrehe technisch zusammengesetzt enthält, dass das Rehepferd
auf strikte Diät gesetzt wird und nur noch von Gras träumen kann (mit viel
Glück vielleicht stundenweise mit einem völlig störenden Maulkorb auf völlig
abgefressene Wiesenstücke platziert wird…), meist recht schlank geworden ist anhand dieser Fütterung, vielleicht noch ein ganz spezielles Müsli bei Hufrehe, welches mehr oder weniger
durch sogenannte „Internetfachleute“ (treffen sich meist in einschlägigen
Foren) publiziert wird zu fressen bekommt, dann jedoch – wenn überhaupt –
natürlich nur in Kleinstmengen…
Der Markt ist heute voll und absolut
gesättigt an „speziellen Hufrehe Futtermitteln, Ergänzungsfuttermitteln, Kräutern bei Hufrehe und diversen Pülverchen“, die Auswahl ist
entsprechend riesig, die Debatten zu den unterschiedlichen Produkten mit
minutiöser Aufschlüsselung aller relevanten Inhaltsstoffe und der
Zusammensetzung auch. Nie haben sich Pferdemenschen soviele Gedanken um die Pferdefütterung bei Hufrehe gemacht wie heute. Nie wurden Pferde
angeblich so „richtig“ und „optimal“ und „gesund“ und „genau, aber minutiös auf
die Hufrehe abgestimmt“ gefüttert.
Und: Was ist
das Ergebnis in der Praxis?
„Die Hufrehe nimmt stetig zu, es werden immer mehr Hufrehe Schübe diagnostiziert und es ist kein Ende in Sicht. Inzwischen ist die Hufrehe Todesursache Nr. 2 bei den Pferden.Und: meint Ihr, das ist alles so richtig, wie praktiziert? Kommen Euch nicht ab und an einmal Zweifel, dass das alles vielleicht doch nicht so ganz richtig ist?Also mir schon!“
Die Zahlen zeigen doch
unmissverständlich, dass unsere heutige Fütterung bei Hufrehe absolut nichts, aber auch
gar nichts bringt, im Gegenteil, es werden doch mehr und mehr
Hufrehekandidaten!
Es müssen ja immer erst einmal „ein
paar Jahre ins Land gehen“, bevor man die Ergebnisse beurteilen kann, diese
Zeit ist jetzt aber gut und gerne und wirklich um, sie bringt einfach nichts,
diese ganze Futterdebatte und minutiöse Planung der Fütterung. Gleich, ob wir den Stärke, Zucker oder
Fruktangehalt genau berechnen, ob wir unsere Hufrehe Kandidaten nur noch nachts oder tagsüber,
nach Frost, vor oder bei Sonne, bei Dämmerung, Regen, Schnee oder nur bei
Plustemperaturen auf die Weide lassen, der Fruktangehalt ist nicht das
ausschlaggebende Faktum der Hufrehe. Es ist geradezu unmöglich, dass Pferde
die kritische Menge natürlichen Fruktans im wirklichen Leben aufnehmen. Und
spätestens dann, wenn Euer Pferd auch ohne Gras immer wieder an Hufrehe erkrankt, solltet Ihr Euch darüber einmal
Gedanken machen!
In diesen Jahren, in denen ich mich
mit der Hufrehe so intensiv beschäftige, hat sich mein
Blickwinkel auf die Hufrehe zwar enorm geändert, jedoch gilt dies
nicht für meinen Blickwinkel auf die Therapie und die Fütterung, diese ist von Anfang an identisch
geblieben, hier gibt es meiner Ansicht nach nichts zu optimieren, was auch
meine Praxisergebnisse unmissverständlich aufzeigen.
Meine Fütterung bei Hufrehe
ist nach wie vor identisch, mit meinen Anfangsversuchen einer optimalen Fütterung
bei Sinas Hufrehe Ende der 90-er Jahre. Ich füttere
meinen Hufrehepatienten
grundsätzlich gutes Heu (Menge nach Futterzustand, also viel Heu bei mageren Pferden und Ponys, weniger bei den Moppelchen), als Krippenfutter gibt es je nach Figur Nehls Pony Futter, Pferdefutter Rehe oder eines meiner Getreide freien Müslis (auch ganz auf die Figur
abgestimmt mit light, medium und aktiv), als Ergänzungen Nehls Rehe-Ex und Hufelexier und bei länger bestehender Hufrehe
zusätzlich Muskel-Stark und Lauf-Fit, Punkt, das war`s. Ganz ohne Rechnen,
Tabellen und Futterfibel! Bei den ganz mäkligen Ponys
und Pferden, in die ich die getrockneten Kräuter nicht „reinbekomme“, gebe ich Rehe-Ex und Lauf-Fit in flüssiger Form oder weiche bei den
ganz ganz Mäkligen auf meine easy Kräuter aus.
„Wer bis hierhin gelesen hat, kann sich denken, dass ich auch das „Fruktanmärchen“ nicht zu meinem eigenen mache und meine Hufrehekandidaten (sobald sie wieder laufen können, was meist nicht besonders lange dauert..) auch auf die Weiden kommen (selbstverständlich ohne Maulkorb und nicht auf ganz abgefressene…).Und: ob Ihr das nun glaubt oder nicht: Mein Konzept funktioniert tatsächlich!“
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