Mittwoch, 22. Februar 2017

Arthrose: Todesurteil oder therapierbar?



Unter Arthrose versteht man eine degenerative Gelenkerkrankung. Es handelt sich dabei um den krankhaften Verschleiß der Gelenke. Die Aufgabe der Gelenke besteht darin, die einzelnen Teile des Skelettsystems miteinander zu verbinden und zueinander beweglich zu erhalten. Die Gelenke werden durch die Gelenkkapsel geschützt. Die Gelenkkapsel enthält derbe oder elastische Fasern und Bänder und produziert die Gelenkschmiere (Synovia). Die Gelenkschmiere verhindert das Aneinanderreiben der Gelenke. Eine Arthrose zeichnet sich durch eine fortschreitende Schädigung des Gelenkknorpels aus, die zur eingeschränkten Beweglichkeit führt. Ein weiteres Indiz für eine Arthrose ist das sogenannte Einlaufen zu Beginn der Bewegung; erst nach mehreren Metern Laufens wird der Schritt wieder flüssig, beginnend ist er steif, eckig und starr. Die Verengung des Gelenkspaltes durch Knorpelverlust ist typisch für den Verlauf einer Arthroseerkrankung. Reiben erst einmal die Knorpelflächen aufeinander, führt das zu heftigen Schmerzen des Pferdes.




„Die Arthrose gilt als nicht heilbar!“


Ziel einer Therapie ist eine Schmerzsenkung sowie ein Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen oder im besten Falle zu stoppen. Inwieweit Therapiechancen bestehen, hängt in erster Linie vom Grad der Arthrose ab. So lässt sich eine im Anfangsstadium befindliche Arthrose recht gut therapieren. Auch wenn die Gelenkschäden nicht rückgängig gemacht werden können, so gelingt es mit umfassenden Therapiemaßnahmen doch, die Schäden nicht weiter fortschreiten zu lassen. Ist die Arthrose bereits weit fortgeschritten und das betroffene Pferd lahmt sichtbar und dauernd, gestaltet sich die Therapie schwierig und mit unklarem Ausgang. Aber auch bei fortgeschrittenen Arthrosen lohnt sich ein Therapieversuch, denn sichtbare Erfolge sind auch bei fortgeschrittenen Arthrosen nicht gänzlich unwahrscheinlich. Ziel der Therapie ist eine Verbesserung oder Wiedererlangung der Lebensqualität des Pferdes. Im besten Falle kann das von Arthrose geplagte Pferd noch viele Jahre annähernd schmerzfrei verbringen und somit seine verloren gegangene Lebensqualität wieder erlangen.


Bei deutlicher und fortwährender Lahmheit aufgrund einer Arthrose gibt es für den Pferdehalter lediglich zwei Möglichkeiten:
a) Das Pferd zu erlösen.
b) Eine umfassende Therapie als Chance schnellstmöglich in Angriff zu nehmen. Auch wenn der Ausgang unklar ist, so besteht nur durch umfassende Therapiemaßnahmen eine Aussicht auf Erfolg. Schmerzmittel alleine bewirken keinen Stillstand der Arthrose!


Je weiter die Arthrose vorangeschritten ist, desto kostenintensiver und aufwendiger gestaltet sich ein Therapieversuch.

Therapiemöglichkeiten einer Anfangsarthrose sowie auch fortgeschrittenen Arthrose sind folgende:

Lokale Möglichkeiten:
Haltung und Hufbearbeitung müssen zwingend auf die Arthrose abgestimmt werden!


Haltung:
Dauernde freie Bewegung auf geraden Ausläufen: Pferde mit Arthrose haben Schwierigkeiten bergauf sowie auch bergab zu gehen, ebenso ist unebener Boden kontraproduktiv und schmerzhaft. Eine dauernde, jedoch frei zu gestaltende, Bewegung ist anzuraten. Arthrose Pferde sollten sich dauernd frei bewegen können, ohne von Herdenmitgliedern gejagt zu werden. Eine Boxenhaltung, auch über Nacht, ist zu vermeiden. Eine Box mit angeschlossenem Paddock oder ein Offenstall sind ideal.


Hufbearbeitung: Die ideale Hufbearbeitung und Korrektur für Arthrose Pferde ist immens wichtig!


Substanzen im Kampf gegen die Arthrose:
Glucosamin:
Glucosamin ist ein wichtiger Baustein des Knorpels und der Innenhaut der Gelenke. Glucosamin sorgt für eine ausreichende Gelenkschmierbildung und somit auch für eine reibungslose Gelenkfunktion. Glucosamin wird vom Organismus selbst aus Glukose hergestellt und ist ein Aminozucker. Glucosamin ist Bestandteil der so genannten Synovia (Gelenkschmiere). Denn nur eine zähe und somit stabile Gelenkschmiere ist ein wirkungsvoller Puffer zwischen den Knorpelflächen, was eine wichtige Voraussetzung für eine reibungslose Gelenkfunktion darstellt. Darüber hinaus versorgt die Gelenkschmiere das Knorpelgewebe mit Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe ab. Besonders hoch ist der Glucosamin Wert bei Nehls Gelenk-Stark. Dieser beträgt ein Vielfaches im Vergleich zur Grünlippmuschel. Ein weiterer Vorteil von Gelenk-Stark zur Grünlippmuschel ist die Geschmacksneutralität, wir sollten nicht vergessen: unser Pferd ist ein Vegetarier!



Phytotherapie:
Es gibt verschiedene sehr hilfreiche Kräuter im Kampf gegen Arthrose, Hufrollenentzündung, Spat und Schale. Wichtig ist hier in erster Linie das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kräuter im Kampf gegen die Erkrankung. Es muss genau ausgelotet werden, welche Menge des einzelnen Krautes in der Gesamtmischung enthalten sein muss, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Einzelkräuter haben sich ebenso wenig bewährt, wie das wahllose und nicht genau Mengen bemessende Zusammenspiel der unterschiedlichen Kräuter. Jedes Kraut hat sein bestimmtes Einsatzgebiet und muss Mengen mäßig im Verhältnis zu den anderen Kräutern einer effektiven Mischung genau passen, um wirklich effektiv zu sein! Bei meinen Kräutern für Pferde habe ich es glaube ich sehr gut geschafft, die passenden Mengenanteile zu finden, wie viele Erfahrungsberichte dokumentieren und auch meine eigenen Erfahrungen immer wieder bestätigen.



(www.tierheilkundezentrum.info)

Mittwoch, 8. Februar 2017

Angst - Stress - Panik! Verhaltensauffälligkeiten beim Pferd



„Das Pferdeverhalten ist leider nicht immer so, wie wir Menschen es uns wünschen. Viele Pferde reagieren ängstlich, schreckhaft und geradezu panisch auf ungewohnte Situationen. Der Umgang mit ängstlichen, nervösen, schreckhaften und panisch reagierenden Pferden ist jedoch geprägt von einer erhöhten Gefahr für uns Menschen!“


Manche Pferde reagieren nervös, ängstlich, schreckhaft und panisch in bestimmten Situationen, nämlich dann, wenn schlechte Erfahrungen zur Verknüpfung mit dem aktuellen Erlebnis führen.

Andere Pferde sind grundsätzlich schreckhaft, panisch, nervös und reagieren panikartig. Auch die Genetik spielt eine große Rolle: Ein Teil des Charakters und der Eigenschaften wird angeboren, ein anderer anerzogen!

Manchmal können wir die Ursache nicht einmal ausmachen und werden völlig überrascht, manchmal sehen wir das „Unheil“ in Form eines beispielsweise herannahenden Traktors schon auf uns zukommen. Auch Verladeprobleme, Verhaltensprobleme und Verhaltensauffälligkeiten bei Pferden entstehen zum Teil aus Angst oder Nervosität.

Nervosität, Angst und Panikzustände lassen sich gut im Wege der Fütterung beeinflussen. Das Pferdefutter spielt eine zentrale Rolle für das Nervenkostüm unserer Pferde. Aus diesen Erfahrungen heraus entwickelte ich Nehls Relaxid und Nehls easy Nervo Vet. Meine flüssigen Kräuter für Pferde sind natürlich nicht das „Allheilmittel“, machen die Situation jedoch angenehmer, da wir so besser mit ihr umgehen können und das Pferd durch die positive Hilfe entspannter und somit aufnahmefähiger für seinen Menschen wird.

Verhaltenstherapie & Verhaltensauffälligkeiten bei Pferden
 
Nehls Relaxid hat sich auch bestens bei verhaltensauffälligen Pferden, wie beispielsweise Kopper, Weber und Boxenläufer bewährt. Da diese Verhaltensstörungen einen extremen Gewohnheitseffekt aufweisen und die Pferde ihr Verhalten soweit „eintrainiert“ haben, dass der Ablauf komplett automatisiert wird, gelingt es selten, betroffene Pferde ganz von Ihren Verhaltensauffälligkeiten zu befreien.


Koppen, Weben, Boxenlaufen Verhaltensstörungen bei Pferden

Das arttypische Verhalten von Pferden ist das Ergebnis einer viele Millionen Jahre andauernden Evolution: das Pferd passte sich seiner natürlichen Umwelt an. Das Verhalten musste Überleben und Wohlbefinden sicherstellen, zur Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung geeignet sein und die Fortpflanzung sichern.

Bestimmte Reize lösen beim Pferd zielgerichtetes Verhalten aus, sind die Ziele erreicht, so wird das Verhalten beendet. Unter natürlichen Bedingungen werden die angestrebten Funktionen durch zielgerichtetes Verhalten erfüllt. In der Haltung durch uns Menschen werden die zielgerichtete Verhaltenssteuerung und die Erreichung von Funktionen oft entkoppelt. So wird beispielsweise eine Funktion erfüllt, ohne dass das primäre Verhaltensziel erreicht ist. Ein Beispiel ist die Ernährung des Pferdes: Kraftfutter liefert dem Pferd zwar Nährstoffe, erfüllt aber nicht die Grundbedürfnisse des Pferdes nach langsamer Fortbewegung in Verbindung mit andauernder Kautätigkeit. Unter Verhaltensstörung versteht man jedes von der arttypischen Norm abweichende Verhalten, welches nicht ausreicht, die Beiträge zur Gesamtleistung zu erbringen, welche für die Entwicklung und Erhaltung des einzelnen Pferdes, der Artgenossen oder für die Erhaltung der Fortpflanzungsgemeinschaft erforderlich ist. Verhaltensstörungen sind Aktionen oder Reaktionen, die den Selbstaufbau oder Selbsterhalt des Pferdes verhindern.

Die Definition von Verhaltensstörungen/Verhaltensauffälligkeiten besagt, dass jedes Verhalten, was vom artspezifischen Verhalten abweicht, eine Verhaltensstörung darstellt. Weniger ausgeprägte Abweichungen hiervon zeigen eine Verhaltensauffälligkeit ebenso an, wie seltener gezeigte Abweichungen vom artspezifischen Verhalten. Eine Verhaltensstörung beinhaltet eine häufig gezeigte sowie meist massiv ausgeprägte Abweichung von spezifischen Verhaltensweisen des Pferdes.


Verhaltensstörungen werden in zwei Kategorien unterteilt:
  1. Echte Verhaltensstörungen mit Schadensfolge:
Hier besteht der Schaden zum Beispiel in einer Teilzerstörung von Organen, Beschädigungen und Funktionsstörungen (z. B. Koppen, Barrenwetzen: Abnutzung der Zähne, Koliken oder auch Hautverletzungen bei übermäßigem Scheuern oder Autoaggression).
  1. Schadensvermeidende Reaktionen im Sinne von Anpassungen an die Einwirkungen des Menschen:
Hierzu zählen beispielsweise: Scheuen, Bösartigkeit, Zungenstrecken und Stätigkeit. Abnormales Verhalten kann sich in sehr verschiedener Weise äußern und unterschiedlichste Funktionskreise betreffen. Es kann sich hinsichtlich seiner Qualität oder Quantität vom arttypischen Verhalten unterscheiden. Bei qualitativen Unterschieden kommen die gezeigten Verhaltensweisen im normalen Ethogramm nicht vor (Koppen, Weben). Bei quantitativen Abweichungen kommt die Verhaltensweise an sich zwar auch im normalen Ethogramm vor, unterscheidet sich aber hinsichtlich ihrer Frequenz, Sequenz, Dauer, Häufigkeit oder dem Kontext, im dem sie gezeigt wird, deutlich vom typischen Verhalten. So leiten sich Verhaltensstörungen bei Pferden von normalen Verhaltensweisen des Pferdes oft ab. Einige Verhaltensstörungen sind schließlich nur als solche zu definieren, da das Verhalten massiv, exzessiv und in ständiger Wiederholung gezeigt wird. So gehört beispielsweise das Scharren bei Pferden – aus bestimmten Anlässen kurz ausgeführt – zum normalen Verhalten, scharrt das Pferd jedoch massiv über einen längeren Zeitraum, so wird es zur Verhaltensstörung. Ebenso verhält es sich beim Kopfnicken/Kopfschlagen, Zaun-Laufen, Stall-Laufen, Schlagen gegen Gegenstände mit dem Vorderhuf, Beknabbern (= Fellpflege) anderer Pferde, Scheuen, sich nicht legen, Lecken und Holzfressen. In bestimmten Situationen kurz ausgeführt gehören die oben genannten Verhaltensauffälligkeiten zum arttypischen Verhalten. Zur Verhaltensstörung werden diese Verhaltensweisen erst durch ständige Wiederholung und Steigerung in dieses Verhalten. So entstehen Verhaltensstörungen meist aus der permanenten Steigerung in eine – zielorientiert – arttypisch gezeigte Verhaltensweise. Diese Steigerung entsteht meist aus Langeweile und fehlenden Umweltreizen.



Alle Verhaltensstörungen resultieren aus der Missachtung der natürlichen Bedürfnisse von Pferden. Hauptursache ist Langeweile, weitere Ursachen finden sich in Stress, Überbeanspruchung/Überforderung, nicht pferdegerechtem Umgang, Vernachlässigung, fehlenden Sozialgefügen und daraus entstehenden schweren psychischen Erkrankungen. Das Pferd – kurz auf einen Nenner gebracht – ist ein Dauerfresser, ein Flucht- und Herdentier. Um diesen Grundbedürfnissen Rechnung zu tragen, muss auch nach Domestikation durch den Menschen das Pferd Gelegenheit bekommen, nach diesen – seinen absoluten Grundbedürfnissen – mit ausreichenden Umweltreizen zu leben. Dies kann natürlich immer nur begrenzt möglich sein, da wir heute Pferde natürlich in eingezäunten Flächen halten müssen und selbstverständlich kein frei wählbares unendlich weiträumiges Gebiet mehr zur Verfügung stehen kann. Obwohl wir grenzenlose Freiheit nicht bieten können, so können wir doch dafür Sorge tragen, dass auch unseren domestizierten Pferden die Grundbedingungen geboten werden, die zur psychischen und physischen Gesundheit und zum Wohlbefinden zwingend erforderlich sind. Was im Umkehrschluss ein ständiges Rauhfutterangebot außerhalb der Weidesaison, großflächige Weidegebiete ganzjährig, einen frei zugänglichen Stall zum Schutz vor Witterungseinflüssen und eine sozialverträgliche Herde bietet. Vor Domestikation fanden sich Pferde in kleinen Gruppen, meist 2 – 6 Pferde zusammen und schlossen sich – bei Bedarf – anderen Gruppen an, von welchen sie sich später wieder trennten. Die Ansicht, dass Pferde in möglichst großen Gruppen leben sollten, um ein stabiles Sozialgefüge zu entwickeln, ist demnach nicht richtig. Obwohl die individuelle Reizschwelle beim einzelnen Pferd sehr unterschiedlich ist, entwickelt jedes Pferd bei dauernder Boxenhaltung Verhaltensstörungen. Hauptsächlich die ständige oder überwiegende Haltung in Boxen und natürlich Ständern (die glücklicherweise in einigen Ländern bereits verboten sind) verursacht schwerste Verhaltensstörungen. Ein Verhaltensstörungen noch fördernder Faktor ist die zeitlich begrenzte Fütterung von Rauhfutter in Verbindung mit einer Einstreu aus Alternativmaterialien. In einer ständigen Boxenhaltung werden den Grundbedürfnissen Flucht- und Herdentier keinerlei Beachtung geschenkt, entzieht man hier noch das dritte Grundbedürfnis, nämlich die ständige Futteraufnahme durch Alternativeinstreumaterialien statt Stroh, wird keines der drei grundlegenden Pferdebedürfnisse befriedigt und eine schwere Verhaltensstörung vorprogrammiert. Die Frage, die sich hier noch stellt, ist, wann diese auftritt; auftreten wird sie bei jedem Pferd. Sensibel reagierende Pferde können Verhaltensstörungen bereits nach wenigen Tagen zeigen, Pferde mit ausgeglichenem Gemüt erst nach Wochen oder Monaten. Ein zuvor artgerecht gehaltenes Pferd, was wegen Krankheit 5 Tage und Nächte in der Box verbringen musste entwickelte innerhalb dieser Zeit bereits starke Verhaltensauffälligkeiten (Zunge spielen, scheuern, Gitterbeißen); bei diesem sehr sensiblen Pferd war die Reizschwelle demnach überaus gering. Verhaltensstörungen aus diesem Umgang mit dem Pferd bleiben nicht aus und sind – erst einmal entstanden – nur durch eine artgerechte und den Pferdegrundbedürfnissen entsprechende Haltung und Fütterung sowie stabile Sozialkontakte und entsprechenden Umweltreizen – wenn überhaupt – zu regulieren. Da sich viele Verhaltensstörungen zunächst in speziellen Situationen entwickeln, im weiteren Verlauf jedoch oft von der Ursprungssituation unabhängig werden und sich verselbstständigen, liegt häufig eine Therapieresistenz vor. Die Beseitigung des ursprünglichen Auslösers und der Ursache reicht dann nicht aus, um die Störung aufzuheben. Da Verhaltensstörungen jedoch eine Strategie des Pferdes darstellen mit Umweltbedingungen besser umzugehen, die das normale Anpassungsvermögen überfordern, wird man in der Regel durch optimale Umweltbedingungen eine starke Verminderung der Verhaltensstörung feststellen können. Desto länger Verhaltensstörungen bestehen, umso schwerer wird leider die Regulierung, da sie längst zur liebgewonnenen Gewohnheit geworden sind. Da Verhaltensstörungen eine Ventilfunktion sowie beruhigende Wirkung auf das ausführende Pferd haben, sowie die vermehrte Ausschüttung von Endorphinen auslösen könnten, kann eine Therapie nur die Ursache beseitigen, um dauerhaft hilfreich zu sein.

Wir leben heute viel intensiver mit unseren Pferden zusammen, sehen unser Pferd meist als Familienmitglied und Freizeitpartner an und bauen eine innige Beziehung zu unserem Freund auf. Diese innige Beziehung bringt manchmal jedoch auch Probleme mit sich, sowohl für den Menschen, als auch für’s Pferd. Diese Probleme äußern sich in mehr oder weniger schweren Verhaltensstörungen, unter denen der Pferdehalter, das Pferd und seine Umwelt sehr leiden. Wir würden uns und unserem Freizeitpartner viele Unannehmlichkeiten und Probleme ersparen, wüssten wir vorher, was wir berücksichtigen müssen, um mit unserem Freund glücklich zu werden. Wir bräuchten weder Pferdeflüsterer oder Tierkommunikatoren, noch Bachblüten und Beruhigungstropfen!


 Auch der Umgang mit dem Pferd will individuell gelernt sein, der Mensch sollte grundsätzlich das „Alpha-Tier“ darstellen und nicht umgekehrt. Wie der Umgang mit dem Individuum gehandhabt wird, kann sich immer nur aus einer engen Beziehung heraus entwickeln, denn: nicht jedes Pferd kann gleich geleitet werden. Bei Pferden gelten die gleichen Gesetzesmäßigkeiten wie bei anderen Lebewesen, bei einem Pferd reicht schon ein scharfes Wort, um es vor Angst zittern zu lassen, das andere muss schon etwas härter angefasst werden (Schläge natürlich ausgenommen), um zu wissen, was erlaubt und was verboten ist. So beispielsweise erfordert die Hengsthaltung grundsätzlich spezielle Kenntnisse, da Hengste in aller Regel sehr dominant sind und Menschen, welche nicht genügend Dominanz aufweisen, hier völlig fehl am Platze sind. Seminare und Lehrgänge zum Thema können uns sicherlich einiges über einen artgerechten Umgang vermitteln, noch wichtiger empfinde ich persönlich jedoch das Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein des Menschen selber, denn selbst das informativste Seminar kann uns Menschen nicht das vermitteln, was wir selbst von Kindesbeinen an nicht gelernt haben. Jeder Pferdemensch sollte sich selbst kritisch in Frage stellen, was den Umgang mit seinem Kameraden erschwert, ist es vielleicht ein eher „vertüddeln bzw. verhätscheln“, also zu wenig Führung, oder ist es eine zu harte Hand und fehlendes Einfühlungsvermögen, was den Umgang so schwierig macht?
 
(www.tierheilkundezentrum.eu)
(www.tierheilkundezentrum.info)

Donnerstag, 2. Februar 2017

Scheiden- und Gebärmuttererkrankungen bei Hündinnen und Kätzinnen



Das normalerweise saure Scheidenmilieu kann unter bestimmten ungünstigen Bedingungen in den alkalischen Bereich übergehen und begünstigt somit eine Ansiedlung von pathogenen Keimen, Pilzen und Bakterien. Entzündungen in der Scheide (Vaginitis) können auf die Harnröhre und Blase, oder aber, auf die Gebärmutter übergreifen. Gebärmutterentzündungen bei Hunden (= Pyometra, Endometritis) treten meist einige Wochen nach der letzten Läufigkeit auf, können jedoch auch zu jeder anderen Zeit auftreten.

Ursachen:

Es gibt verschiedene Ursachen, einige sind beispielsweise: Begleitsymptome einer Allgemeinerkrankung, Unterkühlungen/Erkältungen, Allergien, Scheidenvorfälle, Vergiftungen, Hormonstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, übergreifende Erkrankungen der Blase, Harnröhre, Gebärmutter, Scheide, Infektionen mit Bakterien, Viren, Pilzen, Verletzungen, Keimträger durch den Deckakt, allgemeine Störungen der Abwehr und des Immunsystems.

Symptome sowohl von Scheiden- wie auch Gebärmutterentzündungen sind folgende:

Scheidenausfluss unterschiedlicher Beschaffenheit, Appetitmangel und Abmagerung, Fieberphasen, verbunden mit Müdigkeit und Apathie, ggf. Zunahme des Durstgefühls (hauptsächlich bei begleitend auftretendem Fieber), struppiges und glanzloses Fell, ggf. Vermehrung des Bauchumfangs/Bauchwassersucht, Unregelmäßigkeiten der Läufigkeit, Durchfall und Erbrechen. Bei der Gebärmutterentzündung sind die oben genannten Symptome weitaus mehr ausgeprägt als bei Scheidenentzündungen, welche im Gegensatz zu der Gebärmutterentzündung selten einen drastischen Verlauf nehmen. Das Allgemeinbefinden ist hauptsächlich bei Blasen- und Gebärmuttererkrankungen stark mitbetroffen, bei Scheidenentzündungen in der Regel selten bis kaum. Obwohl Gebärmutterentzündungen eine gefürchtete Alterserkrankung der Hündinnen und Kätzinnen sind, kommen diese auch bei jüngeren Tieren vor.

Homöopathische Therapie:

Es stehen verschiedene homöopathische und pflanzliche Mittel zur Behandlung zur Verfügung, welche jedoch individuell nach Ursache und Symptomatik ausgewählt werden sollten. Ist ein Mittel bei einem bestimmten Symptom im speziellen Einzelfall angemessen, so muss dies nicht das passende Mittel für einen anderen Patienten darstellen. Im Gegenteil, bei einem anderen vierbeinigen Patienten kann das Mittel genau das Verkehrte sein. In der Homöopathie wählt man die Mittel nach individueller Symptomatik und Ursache aus, daher ist der Einzelfall grundsätzlich entscheidend für die Medikation mit homöopathischen Einzelmitteln. Über die homöopathischen Einzelmittel hinaus gibt es homöopathische Komplexmittel für Tiere, die aus der Erfahrungsheilkunde stammen und somit ein breites Einsatzgebiet bei Scheiden- und Gebärmuttererkrankungen, wie beispielsweise der Gebärmutterentzündung aufweisen. Homöopathische Komplexmittel aus der Erfahrungsheilkunde sind beispielsweise Nehls Vet Komplex Nr. 8 und Nr. 9. Neben diesen beiden Vet Komplexen setze ich bei Entzündungen grundsätzlich Nehls Vet Komplex Nr. 4 zur Ausleitung ein.